Seit Anfang Oktober 2007 ist das Stauziel erreicht. Der See ist voll! Die Talsperre kann wieder ihre Aufgabe erfüllen. Die Talsperre ist nicht nur ein herausragendes Bauwerk und Baudenkmal, sie ist auch ein in Beton gegossenes Denkmal für Bürgerengagement. Mit dem Lichtfest III am 15. Dezember 2007 wird die Aufnahme der Stromerzeugung unter Vollstaubedingungen gebührlich im Kraftwerk gefeiert. Ein wichtiger Tag für die
Gedea-Linach-KG, und für den Talsperren-Betriebsleiter
Wilfried Heizmann, dem die lokale Ausrichtung der Gedea gefällt, "... weil nicht nur das Gewinndenken im Vordergrund steht sondern auch das Engagement vor Ort..."
Wie ist das Wetter am Linach-Stausee? Scheint die Sonne? Regnet es? Weht ein Wind -macht er Wellen? Regnet es soviel, dass der Grundablass geöffnet ist? Viele Fragen, die sich ein Stückweit mit Hilfe der Webcam beantworten lassen.
Das Kraftwerk wird mit einer festen Stauhöhe betrieben. Das maximale Stauziel liegt etwas unterhalb der Hochwasserentlastung (HWE). Zufließendes Wasser über 1,1 m³/Sek., das von den Turbinen nicht genutzt werden kann, wird über den Restwasserschieber, den Grundablassschieber oder den Zwischenauslassschieber abgegeben und verwirbelt seine Energie im Tosbecken am Fuß der Staumauer, um dann in die Linach abzufließen. Die Abnahme der Schieber erfolgte am 27. November 2007 bei einem Durchfluss von 7 m³/Sek.
Umfangreiche Arbeiten auf der Wasserseite der Mauer, auf deren Luftseite und im Bereich des Kraftwerkes ermöglichen nun den Vollstaubetrieb des Kraftwerkes Vöhrenbach. Auf der Wasserseite wurde die Staumauer durch eine Geomembran abgedichtet unter der eine Doppel-Gittermatte eingezogen ist, die das Ablaufen eventueller Sickerwässer ermöglicht. Am Fuß der Staumauer kann das abgeführte Wasser gemessen und die Dichtigkeit kontrolliert werden. Auf der Luftseite wurde der Beton im Bereich der Fundamente, der Pfeilerscheiben und Gewölbe aufwändig saniert. Im Kraftwerk wurden größere Generatoren wieder direkt an die Turbinenachse angeflanscht, da nun die Turbinen bei vollem Druck wieder in der erforderlichen Drehzahl arbeiten. Die Steuerung wurde erneuert und regelt nun auch die Talsperrenbewirtschaftung. Die Fallrohrleitung wurde ersetzt und in GFK ausgeführt.
Gedea-Wasserkraftstrom aus Vöhrenbach - Ein Rückblick
1996 – Der Stausee war vollständig abgelassen - hat die Stadt Vöhrenbach mit der Gedea einen Wasserkraft-Pachtvertrag abgeschlossen, der die Reaktivierung durch die Gedea Wasserkraftwerk Linach KG als Ausleitungskraftwerk ohne Nutzung der Staumauer regelte. Mit dem Lichtfest II am 16. Dezember 1998 ging die Stromerzeugung wieder in Betrieb. Die Gedea wurde auch verpflichtet, einer Wiederinbetriebnahme der Staumauer nicht im Wege zu stehen und dies nach Kräften zu unterstützen. Die Linach-KG hat mit 120 Gesellschaftern, darunter zahlreiche Gesellschaftern aus Vöhrenbach, nicht nur das Aufleitungskraftwerk finanziert sondern auch durch eine Kapitalerhöhung den Umbau für den Vollstaubetrieb geschultert (Gesamtkosten ca. 500.000 €) und betreibt nun das Kraftwerk im Rahmen des an den Talsperrenbetrieb angepassten Pachtvertrages.
Das Engagement der Stadt Vöhrenbach
Die Stadt Vöhrenbach hat das Kraftwerk zwar an die Gedea verpachtet, hat aber stets die Reaktivierung der Staumauer im Auge behalten. Gemeinsam wurde der Förderverein „Rettet die Linachtalsperre“ gegründet und die Stadt Vöhrenbach nahm die umfangreichen Arbeiten zu Genehmigung und zur Einwerbung von Zuschüssen auf sich. Der Bericht zur
Sanierung der Staumauer und zum
Probestau ist am besten nachzulesen auf den Internet-Seiten der
Stadt Vöhrenbach, oder bei
Wikipedia.auf der auch viele Informationen zur Historie des Linachkraftwerkes zu finden sind.